Summerschool 2019 – Salze im Mauerwerk

Vom 9.9. bis zum 13.9.19 fand in der Kartause Mauerbach bei Wien ein workshop zum Umgang mit Salzschäden im Mauerwerk statt. Die Veranstaltung wurde von FIDA – Forschungsinstitut für Denkmalpflege und Archäometrie e.V. – und dem Verein zur Förderung der Baudenkmalpflege unter dem Patronat des Informations- und Weiterbildungszentrums Baudenkmalpflege des Bundesdenkmalamts in Wien organisiert.

Die zerstörende Wirkung von Salzen auf historischem Mauerwerk ist ein weit bekanntes Problem, dem sich zwar zahlreiche Studien widmen, das jedoch in Hinblick auf eine Maßnahmenkonzeptionierung häufig mit Unsicherheiten behaftet ist. So bestehen oft unklare Vorstellungen darüber, welche Schritte im Zuge einer Voruntersuchung oder eines Monitoring notwendig und zielführend sind, um Schäden und Schadensfortschritt soweit zu lokalisieren und zu quantifizieren, dass Maßnahmen geplant und ihre Wirkung überprüft werden können. Ein kritisch reflektierter Umgang mit den bestehenden Möglichkeiten der Schadensdiagnose ist jedoch Voraussetzung für den optimalen Erhalt der Bausubstanz.

Ziel des Workshops war es, einen kleinen Personenkreis, dem die Problematik der Salzverwitterung im Prinzip bereits bekannt ist, in Theorievorträgen und Diskussionen über die Stärken und Schwächen der gängigen Salzanalytik zu informieren und anhand von Praxisarbeit in Kleingruppen mit den Möglichkeiten der Beobachtung, Dokumentation, Messung und Probenahme vor Ort vertraut zu machen. Der weitläufige Gebäudekomplex der Kartause Mauerbach bei Wien, Sitz der Außenstelle des österreichischen Bundesdenkmalamts, bot den idealen Rahmen. Die Veranstaltung wurde von Frau Dr. B. Arnold, Berlin, Frau Prof. Dr. J. Meinhardt, Potsdam, Herrn Dr. H. Schuh, München, Herrn Prof. Dr. J. Weber, Wien und Herrn Dr. E. Wendler, München geleitet.

An der Veranstaltung nahmen 15 Studenten und Berufstätige aus dem Bereich Restaurierung und Naturwissenschaft aus Österreich, Deutschland und der Schweiz teil. Nach dem Theorieteil – Salz und Salzverwitterung, einfache und aufwändige Vorort- und Laboruntersuchungen – hatten die in Gruppen aufgeteilten Teilnehmer ausreichend Zeit, sich an 4 Musterbereichen des Kreuzgangs mit dem Thema „Salze im Mauerwerk“ auseinanderzusetzen. Am Nachmittag des 4.Tages wurden die Ergebnisse der Untersuchungen von den Gruppen vorgestellt und diskutiert. Am letzten Tag hatten einige Teilnehmer die Möglichkeit, Herrn Prof. Dr. Weber, Universität für angewandte Kunst in Wien, am Rasterelektronenmikroskop über die Schulter zu schauen und Proben der vergangenen Tage bei hoher Auflösung zu untersuchen.

Eine Führung durch die Kartause, die Möglichkeit in den ehemaligen Mönchszellen zu übernachten und das gemeinsame „Klosterleben“ rundete die insgesamt sehr gelungene Veranstaltung ab.

Die positive Rückmeldung der Teilnehmer hat die Organisatoren ermuntert, für 2020 oder 2021 eine Wiederholung des Workshops zu planen.

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